Verfahrensdokumentation in KMU
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Pflicht oder Chance zur digitalen Transformation?
Warum Geschäftsführer und CFOs in KMU das Thema jetzt strategisch angehen sollten
In vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fristet die Verfahrensdokumentation ein Schattendasein – oft als lästige Pflicht zur Einhaltung der GoBD empfunden. Dabei ist sie weit mehr: Richtig umgesetzt, wird sie zum Schlüssel für Effizienz, Sicherheit und digitale Prozesse. Wer heute eine klare Strategie zur Einführung digitaler Belege verfolgt, schafft nicht nur Transparenz für die Buchhaltung von KMU, sondern auch eine belastbare Basis für wichtige KPI in KMU und ein zukunftssicheres digitales Prozessmanagement.
Was ist eine Verfahrensdokumentation – und warum ist sie Pflicht?
Die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form) verlangen seit Jahren eine (schriftliche) Dokumentation der buchführungsrelevanten Prozesse.
Kerninhalte einer Verfahrensdokumentation sind:
- Beschreibung des Belegflusses (von der Entstehung bis zur Archivierung)
- eingesetzte Hard- und Software
- Verantwortlichkeiten und Kontrollmechanismen
- Maßnahmen zur Sicherstellung von Nachvollziehbarkeit und Unveränderbarkeit
Die häufigsten Herausforderungen in KMU
Viele KMU arbeiten mit gewachsenen Strukturen und individuellen Lösungen. Das birgt Risiken:
- Medienbrüche zwischen Papier, E-Mail, Excel und ERP-System
- Intransparente Verantwortlichkeiten
- Keine klare Definition der Prozessschnittstellen zwischen Buchhaltung, Vertrieb, Einkauf oder Geschäftsführung
- Unklare Ablagestrukturen und fehlende Revisionssicherheit
Der Mehrwert: Ordnung, Effizienz und strategische Steuerung
Eine strukturierte Verfahrensdokumentation – auch zu verstehen als QM-Handbuch - ist der erste Schritt zu mehr Effizienz und Digitalisierung im Unternehmen. Sie bringt klare Vorteile:
1. Effizienzgewinne durch definierte Prozesse
Durch klar beschriebene Abläufe können Aufgaben schneller, fehlerfreier und mit weniger Rückfragen erledigt werden.
2. Rechtssicherheit und Prüfungsfestigkeit
Im Fall einer Betriebsprüfung ist dokumentiert, dass alle steuerrelevanten Prozesse nachvollziehbar und revisionssicher ablaufen.
3. Grundlage für digitale Transformation
Wer Prozesse dokumentiert, erkennt schnell Automatisierungspotenziale – etwa beim digitalen Prozessmanagement oder bei der Einführung von Systemen wie Agenda, Lexoffice oder DATEV.
4. Basis für betriebswirtschaftliche Steuerung
Durch die strukturierte Erfassung von Daten entstehen valide Kennzahlen – wichtige KPI für KMU lassen sich verlässlich auswerten.
Erfolgsfaktor: Strategie zur Einführung digitaler Belege
Die Einführung digitaler Belege ist keine isolierte IT-Maßnahme, sondern Teil einer übergreifenden Digitalstrategie. Eine schrittweise Strategie zur Einführung digitaler Belege umfasst u. a.:
- Ist-Analyse der vorhandenen Prozesse und Tools
- Definition digitaler Zielprozesse
- Auswahl geeigneter Softwarelösungen
- Klärung von Zuständigkeiten
- Schulung der Mitarbeitenden
- Erstellung und Pflege der Verfahrensdokumentation
Fazit: Pflicht als Chance begreifen
Die Verfahrensdokumentation ist weit mehr als eine steuerliche Pflicht – sie ist ein zentrales Werkzeug für Transparenz, Sicherheit und Effizienz in KMU. Unternehmen, die dieses Thema aktiv angehen, profitieren von klaren Strukturen, digitalisierten Abläufen und einer besseren Steuerung. Sie machen sich fit für die Zukunft – mit einer Strategie, die digitale Belege und digitales Prozessmanagement intelligent verknüpft.
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